Breite Allianz gegen Sonntagsöffnung
„Öffnest Du am Sonntag nur eines von Deinen Toren, wirst Du in der Hölle schmoren“ war auf einer Karikatur bei einer Pressekonferenz im Advent 2022 zu lesen, bei der sich Richard Lugner unter anderem erneut für eine Sonntagsöffnung im Handel einsetzte.
von Oliver Jonischkeit, AK-Rat und Bundessekretär des GLB
Nun glaubt offenbar der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, Vorkämpfer für offene Geschäfte am Sonntag sein zu müssen. Zusätzlichen Anreiz dazu würde der Eurovision Song Contest bieten. Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, will für das Songcontest-Wochenende eine Regelung, die auf alle Landeshauptstädte umgelegt werden kann. Wenig überraschend, dass sich in Wien auch Vizebgm. Emmerling von den NEOS für eine begrenzte Öffnung während dieses „Kulturevents“ ausgesprochen hat.
Klare Mehrheit lehnt Sonntagsöffnung ab
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IFES hat ergeben, dass sich in Österreich 75 Prozent für den freien Sonntag als Tag für Familie und Freizeit aussprechen. Eine Umfrage der gpa hat ergeben, dass 97,1 Prozent der Handelsangestellten Arbeit am Sonntag ablehnen.
Der GLB hat sich u.a. in der letzten Vollversammlung der Wiener AK neuerlich klar gegen Ausnahmen beim freien Sonntag im Handel ausgesprochen – weder beim ESC noch aus irgendeinem anderen Grund. Das würde nur die „Büchse der Pandora“ öffnen. Der Sonntag ist ein Feiertag und soll das auch bleiben. Würde dieser wegfallen, würden auch viele Beschäftigte in Branchen, in denen am Sonntag gearbeitet werden muss, um ihre Zuschläge umfallen. Daher ist der GLB in der „Allianz für den freien Sonntag“ – ganz nach dem Motto: „Am Sonntag zu – wir wollen uns’re Ruh“.
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