Hände weg vom 13. und 14. Pensionsbezug!

Im Mai verlangten die Landes-Sozialreferenten die Einbeziehung des 13. und 14. Pensionsbezuges zur Finanzierung der Pflege in Heimen. Unterstützung und kräftiger Applaus kam vom Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl. Auch er unterstützt den für pflegebedürftige Menschen entwürdigenden Vorschlag.

Für die Menschen in Pflegeheimen würde das bedeuten, dass sie mehr Geld und vor allem Würde verlieren. Schon jetzt müssen sie 80 Prozent ihrer Pension für die Unterbringung hergeben. “Ein paar Euro für Tschick und vielleicht einmal ein Bierchen”, ist für sie gerade noch erträglich, aber der Wunsch nach einer neuen Bluse, einem neuen Hemd, einer Hose oder speziellen Hygieneartikeln allerdings unnötiger Luxus.

Außerdem ist zu bedenken, dass wenn für die Heimbewohner:innen der 13. und 14. Pensionsbezug “weggespart” ist, dauert es nicht lange, bis im Sinne der Gleichbehandlung Gleiches für alle Pensionist:innen eingefordert wird. Und auch bei den noch aktiven Lohnabhängigen könnte die Forderung nach dem Wegfall des 13. und 14. Monatsbezug laut werden – immerhin wird uns ständig suggeriert, dass die Lohnnebenkosten viel zu hoch sind.

Es gab aber Gegenwind, der SPÖ-nahe Pensionistenverband bezeichnete den Vorschlag als „einfach entwürdigend“ und der ÖVP-Seniorenbund als “nicht vorstellbar“. Ein “Hände weg vom 13. und 14. Pensionsbezug” kam vom ÖGB und “dass gerade viele ältere Frauen auf Betreuung angewiesen sind und es nicht sein darf, dass ihre Versorgung vom Geldbörserl abhängt” vom Zentralverband der Pensionist:innen in Österreich (ZVPÖ).

Der Vorschlag landete (erstmal) im Mülleimer. Vorsicht, denn irgendwann wird der Rundordner geleert und der Inhalt wieder aufgewärmt!

Josef Stingl 

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