
Metaller-KV: Nein zum Lohnverzicht!
Bei diesem Abschluss geht es nicht darum unsere Arbeitsplätze, sondern darum die Konzerngewinne zu sichern. Freilich, es gab schon einmal wirtschaftlich bessere Zeiten, das Krankjammern gehört aber vor jeder Lohnrunde zum Geschäft der Industriellen.
Klaus Larcher Vorsitzender des GLB-ProGe und Betriebsrat bei Magna
Der Branchenreport Metallindustrie der AK zeichnet ein differenziertes Bild. Wenig verwunderlich, denn schon der letzte Zweijahresabschluss hat zu Reallohnverlusten geführt. Rückläufige Kosten für Vorleistungen (Material, Energie, Leiharbeit) haben dazu geführt, dass die Umsatzrentabilität konstant geblieben ist.
Im AK Branchenreport, werden 143 Kapitalgesellschaften untersucht, dies deckt rund 50 Prozent der Beschäftigten der Metallindustrie ab. Zu den Gewinnen dieser Unternehmen vermerkt der Branchenreport: „Die Gesamtgewinne der untersuchten Unternehmen steigen sogar (um knapp 15 %), nicht jedoch aufgrund von Kerngewinnen aus der Produktion, sondern vor allem durch von (sic!) Beteiligungs-, Sonder- und Finanzerträge.“ Zudem wird der überwiegende Teil der Gewinne nach wie vor nicht in den Unternehmen genutzt, sondern an die Aktionäre ausgeschüttet.
Es ist also nicht so, dass es gar nichts zu verteilen gäbe. Es ist nur so, dass die Beschäftigten die gesamten Krisenlasten tragen sollen. Mit dem jetzigen Abschluss von 1,41 % im heurigen und 1,9 % im nächsten Jahr, werden die Ist-Löhne weiter an Kaufkraft verlieren.
Dieser Abschluss wurde im kleinsten Kreis ausgehandelt. Im Kern stand er offenbar bereits vor der eigentlichen Verhandlungsrunde fest. Was die große Masse der Betriebsrät:innen und der Beschäftigten darüber denkt, interessiert die Spitzenfunktionäre offensichtlich nicht. Betreffen wird der Abschluss aber ausschließlich uns. Ich fordere daher, dass alle Beschäftigten auch darüber abstimmen dürfen, ob sie auf einen Teil ihrer Kaufkraft verzichten wollen.