Öffentlicher Dienst – Massiver Gehaltsverlust in der Daseinsvorsorge

Letztes Jahr wurde in einem Zweijahresabschluss von GÖD und Younion eine Lohnminderung unter der Inflationsrate vereinbart, um zumindest ein kleines Plus beim Gehalt für 2026 zu erreichen. Diese Vereinbarung wurde mit Drohungen von Nulllohnrunden von Ministeriumsseite gekübelt und nun in rascher Übereinkunft ein massives Reallohnminus für die nächsten drei Jahre „ausverhandelt“.

Viele wichtige Berufe der Daseinsvorsorge, darunter Müllabfuhr, Lehrer:innen, Pfleger:innen, Sozialarbeiter:innen aber auch z.B. technische Facharbeiter:innen tragen damit zur Budgetsanierung mit enormen Reallohnverlusten bei.

Nulllohnrunde vorerst für ein halbes Jahr

Die Beschäftigten bekommen erst ab Juli 2026 überhaupt 3,3 Prozent, also eine Nulllohnrunde für ein halbes Jahr. Ohne Not und ohne Kampfmaßnahmen wurde von GÖD und Younion auch noch einem Dreijahresabschluss zugestimmt, der ca. ein Prozent Inflationsausgleich jeweils ab Mitte 2027 und 2028 bringt, zwar sozial gestaffelt aber auch für niedrige Gehälter nicht viel mehr. Dies bei einer Inflation, die lt. Prognosen auch die nächsten Jahre deutlich höher bleiben wird. Zudem sei dahingestellt, ob nicht bereits im Mai 2026 erneut „verhandelt“ wird, da man sich auf sozialpartnerschaftliche Vereinbarungen nicht mehr verlassen kann.

In den Mangelberufen der Daseinsvorsorge herrscht Entsetzen über diesen miesen Vertragsbruch. Die Jobs mit schlechten Arbeitsbedingungen sowie oft Nacht- und Wochenenddiensten werden für Neueinsteiger:innen dadurch noch weniger attraktiv.

Wir fordern eine Urabstimmung über das Ergebnis, um die Bedeutung der Daseinsvorsorge für die Gesellschaft zu unterstreichen. Fortschrittliche Bewegungen – wie der GLB – müssen gemeinsam kämpfen, um Younion und GÖD zu einer starken Arbeitnehmer:innenvertretung zu machen!

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