SWÖ: Entlastung notwendig

Während bereits letztes Jahr die Ausgangsbedingungen für die Verhandlungen zum SWÖ-KV für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich alles andere als leicht waren, haben sie sich mit der Budgetkrise noch einmal verschärft.

Ein schlechtes Vorzeichen ist, dass die Bundesregierung die bereits vereinbarte Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Dienst reduziert hat. Auch hier arbeiten viele Kolleg:innen im Sozial- oder Pflegebereich, in der Kinderbetreuung und der Daseinsvorsorge. Die weiter steigende Teuerung, die die Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, Wohnen und Energie besonders im Griff hat, wird wohl das Hauptaugenmerk der SWÖ-Verhandler:innen auf den Gehaltsabschluss lenken.

Für den Sozial- und Gesundheitsbereich wären bedeutende Schritte der Arbeitszeitverkürzung in der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich sowie eine sechste Urlaubswoche für alle ebenso äußerst wichtig. Einerseits würde dies für die bestehenden Beschäftigten eine Entlastung darstellen, andererseits würde der Bereich attraktiver für Neueinsteiger:innen.

Die zuständigen Gewerkschaften tragen dem Rechnung, in dem sie eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich sowie eine zusätzliche Urlaubswoche für alle ab Beginn des Arbeitsverhältnisses fordern. Für die Teilzeitbeschäftigten erheben die Verhandler:innen ebenso wichtige Forderungen. Für den GLB ist allerdings die Forderung der Lohn- und Gehaltserhöhung um vier Prozent keineswegs ausreichend. So nimmt man sich von vornherein den Verhandlungsspielraum, das Ergebnis wird so zwangsläufig unter der rollierenden Inflation liegen.

Stefanie Breinlinger (Mitglied im ÖGB-Bundesfrauenvorstand und im Ausschuss der IG Social)

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