Zwischen Arbeit und Studium

Ein neues Semester ist angebrochen und während nun für viele erstsemestrige Student:innen ein neuer Lebensabschnitt anbricht, bleibt eines gewiss: Die Lage der Studierenden in Österreich verschlechtert sich immer weiter.

von Stefan Hofbauer, Vorsitzender des Kommunistischen Studierendenverbands Graz

Nach wie vor haben die enormen Lebenskosten, speziell für das Wohnen, die Studierendenschaft fest im Griff. Als wenig überraschende Konsequenz, sind in Österreich, Stand 2023, bereits 69 Prozent aller Studierenden neben ihrem Studium arbeitstätig, mehr als die Hälfte der Student:innen wäre ohne ihre Erwerbstätigkeit nicht in der Lage, ihr Studium zu bestreiten. Die staatlichen Beihilfen, die eigentlich gedacht wären, um ein schnelles und gezieltes Studium zu ermöglichen, reichen schon lange nicht mehr, um dieses Ziel zu erfüllen.

Wenn sich der Studienfortschritt der von finanziellen Schwierigkeiten betroffenen Student:innen durch ihre Arbeitstätigkeit allerdings verzögert, droht schon nach einer kurzen Toleranz der Wegfall der staatlichen Unterstützung. Zusätzlich können Studienbeiträge von mehreren hundert Euro pro Semester fällig werden. So werden immer mehr Studierende aus den Hochschulen und in den Arbeitsmarkt gedrängt. Der Zugang zu höherer Bildung droht wieder zu einem Privileg der Wohlhabenden, statt zu einer Möglichkeit für alle zu werden!

Die Antwort aus der Politik wiederum ist klar: Der Sparkurs von Bund und Ländern wird keine Rücksicht nehmen, ganz im Gegenteil. Durch Kürzungen, die Schließung von Mensen und, wie kürzlich an der FH Joanneum beschlossen, neue Studiengebühren, sollen immer mehr Kosten auf die Studierenden abgewälzt werden. Begründet wird das gerne mit der Erzählung des faulen Langzeitstudenten, ein Narrativ, dass aber, wie bereits erläutert, für die allermeisten Studierenden weit weg von jeder Realität ist.

Für uns als KSV-KJÖ ist diese Lage nicht hinnehmbar. Gute Hochschulbildung darf nicht von den Finanzen des Elternhauses abhängen! Um das zu verhindern, kann die Sparpolitik von Bund und Ländern nicht länger auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen werden!

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