Frauenpensionen bleiben niedrig

Anita Kainz über ein höheres Pensionsantrittsalter

Die Pensionskommission jubelt. Endlich ist es so weit! Die Regierung hat das einzige Frauenprivileg, fünf Jahre früher als Männer in Pension gehen zu können, abgeschafft. Ab 2024 wird das Pensionsantrittsalter für Frauen schrittweise angehoben und bereits 2033 ist dann das Regelpensionsalter 65 Jahre.

Laut Regierung sollen sich dadurch die Pensionen für Frauen erhöhen und die Pensionsversicherung Pensionsauszahlungen sparen. Dabei geht jetzt schon nur jede zweite Frau direkt aus der Erwerbstätigkeit in die Pension.

Das heißt, dass die eingesparten Pensionen teilweise als Arbeitslosengeld wieder ausgezahlt werden müssen. Da das Arbeitslosengelt auch gesenkt werden soll, kann frau sich vorstellen, wie damit die Gefahr der Altersarmut verstärkt wird.

Die Höhe der Frauenpensionen kann nur über die Löhne gesteuert werden. In den Niedriglohnsparten muss ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden. Durch Pensionssplitting und höheres Pensionsantrittsalter bekommen Frauen, die kein existenzsicherndes Einkommen haben, keine Pensionen, von denen sie leben können.

Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit wurde schon im Frauenvolksbegehren 1997 gefordert und wie alle anderen Forderungen bis heute nicht umgesetzt. Zuletzt wurde die Belastung der Frauen durch die Corona-Pandemie unerträglich.

Sie tragen die Mehrfachbelastungen des Home-Schoolings, des Home-Office, der Kinderbetreuung, des Haushalts sowie der Pflege und Betreuung von Angehörigen.

Anita Kainz ist Aktivistin des Zentralverbandes der Pensionist*innen in Wien

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