Aus der Redaktion

Corona-Pandemie

Corona hält die Welt und damit auch Österreich weiter in Geiselhaft. Parallel mit der Lockerung von Maßnahmen der Regierung stieg leider auch die Sorglosigkeit, wie der Wiederanstieg von Infektionen in diversen Clustern zeigt.

Vor allem hat Corona eine wirtschaftliche Seite. Und da schaut es für Lohnabhängige, Prekarisierte und Scheinselbständige gar nicht gut aus. Die Regierungsmilliarden nach dem Motto „Koste es, was es wolle“ kommen nämlich vorrangig den Konzernen – Stichwort AUA/Lufthansa – zugute.

Die am dringendsten Unterstützung brauchen – etwa im ohnehin schmählich behandelten Kulturbereich – haben vielfach das Nachsehen. Vor allem bleibt die Frage, wer zahlt. Denn die naheliegende Besteuerung der Millionenvermögen und Millionenerbschaften wird Regierung und Parlament und von den Reichen sowieso als Teufelszeug abgelehnt.

Kollektivverträge wohin?

Der Drei-Jahresabschluss für Sozialwirtschaft, Diakonie und Caritas war ein Vorgeschmack, wie Corona als Druckmittel genutzt wird. Beim Laudamotion-KV wurde die Gewerkschaft regelrecht erpresst einem Schandlohn zuzustimmen. Das Ziel von 1.700 Euro brutto monatlich ist in weiter Ferne. Der Chemie-Abschluss mit mageren 1,6 Prozent zeigt, wohin die Reise führt.

Von Arbeitszeitverkürzung – schon gar nicht mit vollem Lohn- und Personalausgleich – und einem gesetzlichen Mindestlohn – der etwa für Erntehelfer, Paketdienste etc. ein klares Limit wäre – oder anderen Formen einer Existenzsicherung wollen Regierung und Unternehmen nichts hören.

Gewerkschaftspolitik

Die Gründung des überparteilichen ÖGB vor 75 Jahren ist für „Die Arbeit“ Anlass für eine kleine Serie zur Entwicklung des ÖGB und Anforderungen an eine zukunftsorientierte Gewerkschaftspolitik aus linker Sicht. GLB- Bundesvorsitzender Josef Stingl setzt sich in dieser Ausgabe mit der Entstehung und Entwicklung der Sozial- partnerschaft auseinander.

Demokratie im Betrieb

Auch in „normalen“ Zeiten gibt es in der Wirtschaft Patriarchen, die von Demokratie und Mitbestimmung nichts hören wollen und Betriebsratswahlen mit aller Kraft zu unterbinden versuchen, Kandidat*innen und gewählte Interessenvertreter*innen kündigen oder mit aller Kraft als „Störenfriede“ aus dem Betrieb hinausekeln.

In Corona-Zeiten hat diese Methode deutlich zugenommen, wie zahlreiche Fälle beweisen. Umso mehr wird es nun darauf ankommen, das Recht auf eine gewählte Interessenvertretung durchzusetzen und Bestrebungen das zu verhindern zu bekämpfen.

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