Im Unruhestand
Georg Erkinger zum 70er von Peter Scherz
Siebzig Jahre ist es nun her seit Peter Scherz 1951 in Graz in eine Arbeiter*innenfamilie geboren wurde. Für deine langjährige Aktivität in vielen verschiedenen Funktionen im GLB möchten wir uns auch auf diese Weise bei dir Peter bedanken.
Vieles was Peter in seiner Funktion als langjähriger steirischer GLB-Arbeiterkammerrat, als Betriebsrat im Grazer Puchwerk und in seiner Gewerkschaftsfunktion im Präsidium der Metaller bzw. PRO-GE gesagt hat, hat nach wie vor Gültigkeit. Manches ist aktueller denn je.
So kam es im Jahr 2009 zu Angriffen auf die Löhne und Gehälter der Beschäftigten des Magna Konzerns, zu dem das Grazer Puchwerk damals schon gehörte. Während Arbeiter*innen in Kurzarbeit geschickt wurden, versuchte Siegfried Wolf, damals für Magna Europa als CEO tätig den Angestellten einen „freiwilligen Gehaltsverzicht“ von fünf bis zwanzig Prozent zu verordnen.
Von einem Magna Sprecher wurde das damals als Solidaritätsakt gegenüber den Arbeiter*innen verkauft. Ein angeblicher Solidaritätsakt, bei dem freilich kein einziger Arbeiter, keine einzige Arbeiterin profitiert hat, sondern die Gehaltskürzungen einzig und allein in die Taschen der Aktionäre fließen sollten.
Peter Scherz wurde damals von „Der Presse“ als Betriebsrat und steirischer GLB Arbeiterkammerrat wie folgt zitiert: „Wir müssen gemeinsam alle Versuche zurückweisen, im Zeichen der Krise die Gehälter zu kürzen“.
„Statt einer Stärkung der Massenkaufkraft soll es nach dem Willen von millionenschweren Managern jetzt Nullrunden und Gehaltskürzungen geben.“
Arbeiter*innen und Angestellte dürfen sich jetzt nicht auseinanderdividieren lassen. Die Beschäftigten des Grazer Magna-Steyr-Werkes seien nicht schuld an der Krise, „verantwortlich ist das System des neoliberalen Kapitalismus. Lohnkürzungen bringen keinen einzigen Auftrag und keinen einzigen Job“ […] Außerdem, wer könne je kontrollieren, ob etwa Wolf wirklich bei einer Gehaltskürzung mitgehe, da die genaue Höhe seiner Bezüge nicht bekannt sei.“
Dass Siegfried Wolf wohl vorrangig nicht beim eigenen Gehalt gekürzt hat, ist offensichtlich. Als Mittelloser treibt er seine Übernahmepläne eines anderen ehemaligen Teils des Steyr- Daimler Puch Konzerns wohl nicht voran. In Steyr wiederholt sich gerade der Versuch Löhne und Gehälter massiv zu senken.
Doch auch Peter Scherz ist noch immer aktiv – im Gegensatz zu Siegfried Wolf im Interesse der Beschäftigten. Nicht nur seine Nachfolger*innen des GLB im Betriebsrat des Grazer „Puchwerks“ können nach wie vor von seinem reichen Erfahrungsschatz profitieren.
Peter kam in jungen Jahren zur Kommunistischen Jugend (KJÖ) in Graz und gehörte deren Gründergeneration an. Nach Abschluss der Pflichtschule absolvierte er im Grazer Puchwerk eine Werkzeugmacherlehre und blieb dort bis zu seiner Pensionierung. Von 1985 weg war Peter Betriebsrat und von 1987 weg – jeweils bis zur Pensionierung – steirischer GLB-Arbeiterkammerrat.
Danke für deinen langjährigen Einsatz im GLB und alles Gute zu deinem 70. Geburtstag!