Ein Orden für Schmid

Apropos Korruption

Laut einer Integral-Umfrage ist die Mehrheit der Österreicher*innen mehr in Sorge über die Korruption als wegen der „Flüchtlingswelle“. Für die ÖVP ist das ähnlich einem Opernsänger, dem „das Publikum weniger ergriffen seiner Arie lauscht, sondern sich vielmehr über sein offenes Hosentürl amüsiert“ meint Florian Scheuba (Standard, 10.11.2022).

Der „Kronzeuge“ Thomas Schmid verweigerte im U-Ausschuss jede Aussage, hat er doch mit 300.000 Chats alles Notwendige hinreichend dokumentiert. „Jedes Schriftl is a Giftl“, daher müsste sowohl die falsche Oligarchen-Nichte von Ibiza als auch Schmid einen Verdienstorden erhalten.

Haben sie doch durch ihr Wirken dafür gesorgt, Machenschaften an die Oberfläche zu bringen, die man zwar geahnt, aber in dieser Monstrosität kaum für möglich gehalten hat.

Strache ist zu Recht auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet, Kurz wird trotz Rücktritt immer noch verehrt. Der türkise Wundertäter hat sich mit gefälschten Umfragen und Anfütterung der Medien mittels Regierungsinseraten hochgepusht. Die „Jungtürkisen“ glauben im Ernst, den Staat als Selbstbedienungsladen für sich selbst und die ÖVP zu nutzen.

Der Inseraten-Erfinder

Der eigentliche Erfinder der unerträglichen Verhaberung von Politik und Medien ist jedoch Werner Faymann, der schon als Wiener Wohnbaustadtrat die Krawallmedien mit Millionen Steuergeld für gewogene Berichterstattung gefüttert hat.

Die Korruption ist kein Alleinstellungsmerkmal der ÖVP. Man denke an Skandale der FPÖ oder an Chorherr bei den Grünen. Und die SPÖ hat zu ihrem Glück keinen Schmid, man kann aber davon ausgehen, dass in ihrem Machtbereich ähnlich hemmungslos für Posten und Geschäfte interveniert wird wie bei den Schwarzen.

Leo Furtlehner

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