Alle Gewerkschaften?

Teuerungsprotest

Im September rief der ÖGB mit dem Motto „Preise runter” in ganz Österreich zum Protest auf. Gemeinsam mit den Gewerkschaften mobilisierte er zeitgleich zu neun Demonstrationen in den neun Bundesländern.

Weit über 30.000 Menschen demonstrierten in Folge bei teils unwirtlichem Wetter gegen explodierende Teuerung bei Wohnen, Energie und Nahrungsmitteln. Bewarben und nahmen aber tatsächlich alle sieben Gewerkschaften die bundesweiten Teuerungsproteste ernst? Nein, eine Gewerkschaft scherte leider aus.

Starke Worte

Bei der ÖGB-Teuerungskonferenz in der Wiener Marx-Halle meinte GÖD-Bundesvorsitzender Norbert Schnedl noch: „Über 3.200 Kolleginnen und Kollegen, die bereit sind für ihre Interessen einzutreten – das ist die Stärke der Gewerkschaftsbewegung.“

Drei Monate später war weder auf der GÖD-Bundes-, noch den Bundesländer-Websites oder auf den Social- Media-Kanälen der GÖD ein Aufruf oder Hinweis auf die bevorstehenden Demonstrationen zu finden.

Unmut in den eigenen Reihen

Ein Umstand, der auch einem Tiroler GÖD-Mitglied sauer aufstieß. Sie schrieb an ihren Tiroler Vorsitzenden Gerhard Seier: „Täglich bekomme ich mit, wie mein Umfeld unter der massiven Teuerungsbelastung stöhnt und viele nicht mehr weiterwissen. Ich begrüße daher, dass der ÖGB zu bundesweiten Protestaktionen kommt. Verwundert bin ich über die Nicht- Bewerbung und -Mobilisierung meiner Gewerkschaft und hoffe, dass diese Protestaktion nicht die Letzte gewesen ist und sich bei der Nächsten auch die GÖD beteiligt.”

Der GÖD, oder zumindest „dem Seier” ist der Unmut des Mitglieds nicht einmal einen Sager wert. Besagtes GÖD-Mitglied wartet bis heute auf eine Antwort – und nicht nur sie würde eine Erklärung, warum es zu diesem unsolidarischen Ausrutscher seitens der GÖD kam, interessieren.

Josef Stingl

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