Aus der Redaktion

Herbstlohnrunde 2022

Mit einer Extra-Nummer der „Arbeit“ als vierseitiges Infoblatt zog der GLB ein Resümee über die Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst 2022. Österreich ist mit einer KV-Abdeckung von 98 Prozent der Beschäftigten europaweit Spitzenreiter, allerdings aufgesplittet auf über 800 Kollektivverträge, teilweise mit mehrjährigen Laufzeiten und zudem zeitlich über das ganze Jahr erstreckten KV- Verhandlungen.

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Explodierende Wohnkosten

2022 wurden die Richtwerte für nach 1994 abgeschlossene Mietverträge um 5,58 Prozent erhöht, im April 2023 stehen weitere 8,6 Prozent an. Gleich dreimal wurden 2022 die Kategoriemieten für zwischen 1982 und 1994 abgeschlossene Mietverträge nach Überschreiten des Schwellenwerts von fünf Prozent erhöht. Von der Entwicklung bei freien Mietverträgen erst gar nicht zu reden findet eine Explosion der Mieten statt und gleichzeitig gehen auch die Betriebskosten durch die Teuerung bei Energie etc. rasant nach oben.

Jetzt meldete sogar Wifo-Chef Felbermayr Zweifel an den starr an den Index gebundenen Erhöhungen bei Mieten an (Standard, 28.1.2023) und betonte, dass nur mehr 30 Prozent der Mietverträge unbefristet sind und die „Hausherren“ zunehmend die Mieten „auch abseits der Inflationsraten an das Marktniveau anpassen“.

Doch auch eine Koppelung an den Baukostenindex, Tariflohnindex oder ein eigener Mietenindex würden hier nichts ändern. Gefordert ist also die Politik durch klare Obergrenzen für Mieten und Konzentration der Wohnbauförderung auf den kommunalen und gemeinnützigen Wohnbau, um der Spekulation entgegenzuwirken und leistbares Wohnen zu ermöglichen.

Fat Cat Day

Bereits am 5. Jänner hatten die Top-Manager*innen der ATX-Unternehmen schon so viel verdient, wie deren Beschäftigte im ganzen Jahr.

Zum Vergleich: 2021 betrug das jährliche Medianeinkommen der Lohnabhängigen 34.776 Euro brutto, die ATX-Manager*innen verdienten hingegen im Schnitt brutto 2,8 Mio. Euro, also 80mal so viel. Dass sie 80mal so viel leisten, darf jedoch bezweifelt werden.

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