Solidarität mit den Streiks im Handel!

Die Preissteigerungen der letzten Jahre sind enorm, die KV Verhandlungen haben bis jetzt meist nur (unrealistische) Inflationsabgeltung und damit Reallohnverluste gebracht.

Der überraschende Abschluss der „Verhandlungen“ im Hinterzimmer von 9,15% im öffentlichen Dienst wurde vom Finanzminister und den Landeshauptleuten sowie der politisch nahestehenden GÖD und der kooperierenden Younion gut inszeniert, es gab damit ein Vorbild für die weiteren gewerkschaftlichen Verhandlungen im Sozialbereich und darüber hinaus. Nicht über der rollierenden Inflation des VPI (der für die normalen Menschen nicht die echten Preissteigerungen darstellt) dürfen die Abschlüsse scheinbar sein. Einen Anteil an Profiten und Steuermehreinnahmen wird den Beschäftigten nicht zugestanden.

Ketteneffekt – weitere Abschlüsse

Nicht lange darauf hat – vielleicht auf innergewerkschaftlichen Druck – auch der SWÖ (Sozialwirtschaft Österreich – Beschäftigte im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich) mit 9,2% abgeschlossen, obwohl die Stimmung in der Basis für eine Reallohnerhöhung durchaus kämpferisch war. Trotzdem ist nur eine rollierende VPI-Inflationsabgeltung dabei herausgekommmen. Dies ist nicht nur schade, sondern enttäuschend. Gerade da wo der gewerkschaftliche Organisationsgrad hoch ist, sollte ein besserer Abschluss in Sichtweite sein. Die Forderungen der GLB-Mitglieder im Verhandlungsteam nach Urabstimmung über dieses Ergebnis wurden natürlich abgelehnt.

Der Metallerabschluss klingt erst einmal gut, allerdings werden halbwegs akzeptable 10% Lohnsteigerung nur diejenigen bekommen, die bereits jetzt schon über Kollektivvertrag (KV) bezahlt werden. Auf die KV-Löhne gibt es nur 8,5 %. Außerdem ist es nur ein vorläufiger Abschluss, die Härtefallregelung für Betriebe in besonders schwierigen Lagen verlagert die Lohnverhandlungen teilweise in die Einzelbetriebe und kann auf keinen Fall begrüßt werden.

Solidarität mit den Beschäftigten im Handel!

Wir stehen nun solidarisch mit den um ihre Lebensgrundlage kämpfenden Menschen im Handel, wo auch schon Warnstreiks stattgefunden haben. Alles, was unter der rollierenden Inflation liegt, ist eine massive Reallohnkürzung für diejenigen, die auch während der Pandemie täglich am Arbeitsplatz erscheinen mussten! Es braucht viel mehr, um die Beschäftigten im Handel auch halten zu können!

Wir meinen als GLB Wien:

  • Es braucht vor allem in der Daseinsvorsorge und den Betrieben wie im Handel, die unser tägliches Leben mittragen, eine Lohnerhöhung, die auch die Profite abgreift!
  • Es kann nicht sein, dass gerade im Sozialbereich die Regierung durch einen überraschenden vorzeitigen Abschluss im öffentlichen Dienst den Rahmen vorgibt!
  • Wir brauchen zudem Urabstimmungen über KV-Ergebnisse, damit eine transparente und kämpferische Gewerkschaftpolitik im Sinne der Beschäftigten garantiert wird!
  • Kampf bis zum Streik darf weiterhin kein Fremdwort der Gewerkschaften sein, die Basis muss viel weiter miteinbezogen werden!

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